Mit der Ausbildung zum Übungsleiter*in mit der Lizenzstufe B Sport in der Rehabilitation mit dem Profil für Orthopädie, ist der Lernprozess nicht abgeschlossen. Die notwendige zeitliche und inhaltliche Begrenzung der jeweiligen Ausbildungsgänge macht eine regelmäßige Fortbildung innerhalb von vier Jahren notwendig. Die Lehrinhalte und Fortbildungsziele sind in den Richtlinien für die Ausbildung im Deutschen Behindertensport-Verband e. V. festgelegt.
Hierzu bietet der Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW (BRSNW) ein umfangreiches Angebot an Kursen, oftmals sogar in Ortsnähe, an. Innerhalb von vier Jahren sind 15 Übungseinheiten, dies entspricht in der Regel zwei eintägigen Fortbildungsmaßnahmen, erforderlich. Darüber hinaus ist innerhalb dieses Zeitraumes ein Erste Hilfe/Reanimations-Kurs wie sie z. B. das Rote Kreuz, die Johanniter oder auch der Arbeiter-Samariter-Bund anbieten, zu absolvieren.
Alljährlich veranstalten Ulla und Paul Schrawen für die DVMB LV-NRW in Kooperation mit dem BRSNW solch eine Fortbildung für Übungsleiter mit Schwerpunkt zum Krankheitsbild Morbus-Bechterew. Am 15.3.2025 fand nun dieses Seminar in der Gelderland-Klinik in Geldern statt.
Nach der Anreise wurden die Teilnehmer herzlich empfangen und konnten sich bei Kaffee, Tee und Brötchen stärken. Ulla und Paul Schrawen eröffneten im Anschluss die Veranstaltung mit organisatorischen Hinweisen und einer kurzen Kennenlernrunde mittels eines witzigen Fadenspiels, um die Gruppe auf einen gemeinsamen Tag einzustimmen.
Der erste Programmpunkt, medizinische Grundlagen und Notfallmanagement, war ein Fachvortrag von der Notfallärztin Helga Fischer-Nakielski, die über das Erkennen und richtige Reagieren bei Notfällen referierte. Besprochen wurden unter anderem Bluthochdruck, Herzinfarkt, Diabetische Notfälle, Schlaganfall, Gerinnungshemmer, Blutdrucksenker, Epilepsie sowie Verletzungen im Knochen - Muskelbereich. Besonders hervorgehoben wurde, dass Übungsleiter den Gesundheitszustand ihrer Teilnehmenden im Rehasport genau kennen sollten. Ein wichtiger Praxistipp den der Übungsleiter seinen Teilnehmern mitgeben sollte, war, dass den obligatorischen Unterlagen wie Personalausweises und Krankenkassenkarte, auch eine Info über die Notfallkontakte und den Medikamentenplan mit sich führen sollte.
Der praktische Teil der Schulung erfolgte nach dem Mittagessen in der Turnhalle und im Schwimmbad der Gelderland-Klinik. Nach einem gezielten Aufwärmprogramm gab es eine Vielzahl an Bewegungs- und Koordinationsspielen, sowohl mit als auch ohne Sport-Material. Zu diesen Übungen erhielten die TN schriftliche Unterlagen. Besonders das Wasser– Circuittraining mit Bällen, der Einsatz von Stäben sowie verschiedene Entspannungstechniken boten wertvolle Impulse für den Rehasport.
Ein besonderes Highlight war wie eine hilfebedürftige Person ohne Leiter oder Treppen aus dem Wasser geholt werden kann. Dabei wurde demonstriert, wie sich dies sowohl alleine als auch mit zwei Helfenden sicher und ohne großen Kraftaufwand bewerkstelligen lässt.
Nach dem aktiven Praxisteil konnten sich alle bei Kaffee und Kuchen stärken. In der abschließenden Diskussionsrunde wurden Erfahrungen ausgetauscht und offene Fragen geklärt. Am Ende erhielten alle Teilnehmenden ihre Teilnahmebescheinigung und verabschiedeten sich mit vielen neuen Anregungen und Ideen für den Rehasport.
Wie bereits oben erwähnt, erlangen die Teilnehmer 8 Lerneinheiten für ihre Lizenzverlängerung. Die Veranstaltung war für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung. Die Mischung aus fachlichem Wissen, praktischen Übungen und kollegialem Austausch machte den Tag sowohl lehrreich als auch bereichernd.