„Perspektiven für Frauen mit Morbus Bechterew“

2. Frauenseminar vom 04. - 06.09.2020 im Ringhotel in Lünen
von Klaudia Dickhoff-Kröger, Bottrop

Eigentlich wollten wir uns bereits im Juni wiedersehen, aber leider machte Corona einen Strich durch unsere Planungen. Umso erwartungsfroher trafen die Frauen des DVMB-Frauennetzwerkes-NRW im September im Ringhotel Lünen ein, um sich auszutauschen, aber auch, um Perspektiven für Frauen mit Morbus Bechterew aufgezeigt zu bekommen.

Dazu hatte Heike Harnischfeger-Klein, die Frauenbeauftragte des DVMB-NRW die renommierten Rheumatologinnen Frau Dr. Anna Maier und Frau Dr. Martina Ratanski der Rheumatologischen Abteilung des St.- Josef-Stifts, Sendenhorst zu Vorträgen eingeladen.

Zunächst klärte Frau Dr. Maier uns auf, dass die Medizin heute für unsere Erkrankung nicht mehr von Morbus Bechterew spricht, sondern in der 1. Stufe von AxSpa (axiale Spondylarthritis) und in der 2. Stufe von AS (ankylosierende Spondylitis). An diese komplizierten Wörter werden wir uns mit der Zeit gewöhnen.

Da ein großer Teil der anwesenden Frauen inzwischen das mittlere Lebensalter erreicht hat, war der Vortrag über die Wechseljahre mit Spannung erwartet worden. Nach einem kurzen Überblick über die medizinischen Tatsachen dieser Zeit, erfuhren wir, wie wichtig es ist, trotz der verschieden stark ausgeprägten Beschwernisse, mit denen die meisten konfrontiert werden, für sich zu sorgen durch angepasste und gesunde Ernährung sowie moderate Bewegung. Weil Sport ein nebenwirkungsfreies „Medikament“ ist, lernten wir aktiv die neuroathletische Sportart TABATA kennen, bei der mit einfachen Mitteln und ohne großen zeitlichen Aufwand Kraft und Herzleistung trainiert wird.

Das war super! In diesem Zusammenhang wies Frau Dr. Maier auch darauf hin, wie wichtig Bewegungstraining auch zur Vermeidung von Osteoporose ist, zumal eine Reihe von uns Medikamente einnehmen, die die Osteoporose begünstigen. Abschließend rief sie alle auf: „Mach den Muskelkater zu deinem Freund!“

Frau Dr. Ratanski erklärte die Funktion der Schilddrüse und der Nebenschilddrüsen sowie die Erkrankungen Kropf, Morbus Basedow sowie die Hashimoto-Schilddrüsenentzündung.

Weil beide Rheumatologinnen Frauennetzwerke für überaus sinnvoll ansehen, erklärten sie noch Neuigkeiten für Frauen mit Kinderwunsch, die an AxSpa bzw. AS erkrankt sind. Diese Informationen können von uns als Frauenwissen jederzeit an andere nicht anwesende junge Frauen weitergegeben werden, damit diese die Hoffnung nicht aufgeben.

Schon während der Vorträge haben die Ärztinnen eine Vielzahl von Fragen beantwortet, ohne dass die Verständlichkeit darunter litt. Wir haben eine Menge neuer Informationen erhalten. Außerdem konnten wir eine ganze Anzahl von Anregungen für den Alltag mitnehmen. Der Gesprächsstoff ging uns deshalb am Abend nicht aus, als wir uns zum Austausch, natürlich in angemessenem Abstand, zusammensetzten.

Der Sonntagvormittag wurde dann aktiv bei bestem Wetter mit einer interessanten Stadtführung durch Lünen verbracht. Zum letzten Mal saßen wir zum gemeinsamen Mittagsessen zusammen, um uns bei Heike Harnischfeger-Klein sowohl für die wieder einmal sehr gute Auswahl der Referenten und des Hotels als auch ihre aufwendige Organisationsarbeit herzlich zu bedanken.

Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen!

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Vorträge von Frau Dr. Anna Maier und Frau Dr. Martina Ratanski
Teilnehmer des Seminars „Perspektiven für Frauen mit Morbus Bechterew“