Herstellung eigener Therapie-Hilfsmittel im 3D-Drucker

Herstellung eigener Therapie-Hilfsmittel im 3D-Drucker beim Projekt SLS-ASSIST

von Christian Böhme, DVMB NRW; Bildquellen: Deutsche Rheuma-Liga NRW e.V.

SLS-ASSIST ist ein Projekt von Fraunhofer UMSICHT und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es richtet sich an Menschen mit Rheuma oder anderen Erkrankungen. Das Seminar wurde von der Deutschen Rheuma-Liga NRW e.V. veranstaltet und war auch für Mitglieder des netzwerkes junge bechterewler im DVMB NRW e.V. offen. Dafür vielen Dank!

Hilfsmittel sind in Hülle und Fülle auf dem Markt erhältlich. Aber nicht jeder nutzt sie. Zum Teil aus Scham, etwas verwenden zu müssen, um den Alltag zu erleichtern, zum Teil, weil das vorhandene Hilfsmittel nicht immer individuell angepasst werden kann. Wer kennt das nicht: Jeder von uns hat Kniffe und Tricks entwickelt, um gewisse Dinge einfacher zu gestalten, weil es dafür keine Hilfsmittel gibt oder vorhandene eventuell nicht passen.

Der Workshop des Projektes SLS-ASSIST zeigte Ideen für Hilfsmittel, die es nirgends zu kaufen gibt, und Praktiken, wie man Hilfsmittel an die persönlichen Bedürfnisse anpasst. Dazu traf sich am 07.04.2018 eine kleine, nette und feine Gruppe in der Werkstatt der Dezentrale in Dortmund, die als Veranstaltungsort diente.

Technisches Verständnis war gefragt. Es reichte aber auch, wenn man technisches Interesse mitbrachte. Selbst wenn die Mitarbeiter der Fraunhofer UMSICHT weniger Hintergrundwissen über medizinisch-therapeutische Belange hatten, ergänzte man sich doch so, dass zahlreiche individuelle Ideen ausgearbeitet und umgesetzt werden konnten. Mit Jasmin Kriegeskotte (www.ergotherapie-kriegeskotte.de), die den Workshop ergotherapeutisch begleitete, war auch eine Fachfrau für den therapeutischen Hintergrund dabei. Anpassen, umgestalten, neu entwickeln, ausprobieren – es machte Spaß, war hochinteressant, und die Zeit verging wie im Flug.

Zwischen 3D-Drucker, Lasercutter, Salzteig, diversen Pulvern und 3D-Scanner wurde viel nachgedacht und überlegt. Und mithilfe der Projektmitarbeiter konnten schließlich zahlreiche Anpassungen und Ideen umgesetzt werden. Jeder konnte von jedem etwas lernen. Sicher brauchte es seine Zeit, denn ein 3D-Drucker ist – je nachdem, was er herstellen soll – kein Laserdrucker.

An dem Projekt kann jeder teilnehmen. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sind willkommen. Der Einsteig ist jederzeit möglich. Es läuft noch bis Sommer 2018.

Termine, Kontaktdaten und weitere Infos: https://www.slsassist.de

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Ein Keilkissen wird mittels Computerprogramm erstellt und mit Lasercutter geschnitten.
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Das Endprodukt braucht nur noch mit dünnem Schaumstoff und einem schönen Bezug versehen werden – fertig!
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Ein individuelles Griffstück für ein Messer, mittels 3D- Scanner und 3D-Drucker erfasst und gedruckt.
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Es erleichtert die Handhabung, wenn man Schwierigkeiten mit der Hand oder dem Handgelenk hat.
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Ein individueller Griffverstärker für Schlüssel, der die Hebelkräfte besser umsetzt.
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Er verbessert die Handhabung, wenn man Schwierigkeiten mit der Hand oder dem Handgelenk hat.